Künstler:innen

Veneta Androva
Raphaël Bastide
Bruno Gola
Kathrin Hunze
Yehwan Song
Shinji Toya

Bruno Gola
Font of Possibilities

Langzeit Webperformance

Art Swap mit Raphaël Bastide

Der Font memesque wäre im Papierkorb gelandet, hätte es da nicht die Einladung zu den Art Swaps gegeben. So beginnt der Text, den Raphaël Bastide zusammen mit der Datei an Bruno Gola weitergereicht hat. Ursprünglich wurde dieser Font für ein Projekt entworfen, das am Ende nicht stattgefunden hat. Raphaël Bastide schreibt, dass die typografische Gestaltung von memesque eigentlich nicht wirklich funktional war. Aber genau hier knüpft Bruno mit seiner Erzählung über Schrift als ein Sprachsystem zwischen Menschen und Maschinen an.

Jede Fontdatei ist wie ein kleines Programm, das die Parameter der Schrift bestimmt. In seiner Arbeit Font of Possibilities greift Bruno Gola direkt in den Code ein, um die Schrift zu manipulieren. So verformen sich die Buchstaben über die Dauer der Ausstellung und gehen am Ende in einer weißen Fläche wie in sich selbst auf. Auch wenn wir den Textinhalt auf der Webseite am Ende nicht mehr lesen können, bleibt er im Quellcode erhalten. Damit macht uns Bruno Gola auf die eigentliche Materialität digitaler Objekte aufmerksam, die als Prozess im Hintergrund läuft. Die Schrift wird hier zu Inhalt und Form der Arbeit zugleich.

Bruno Gola lebt und arbeitet als Klangkünstler und Musiker in Berlin. Er ist ausgebildeter Programmierer und Medienkünstler. In seiner Arbeit entwickelt er Systeme für audiovisuelle Live-Improvisationen und interaktive Installationen. Seit 2023 arbeitet er als Lehrbeauftragter in der Klasse Generative Kunst/Computational Art an der Universität der Künste Berlin.