Künstler:innen

Veneta Androva
Raphaël Bastide
Bruno Gola
Kathrin Hunze
Yehwan Song
Shinji Toya

Yehwan Song
Body in Digital Parasitism
Video und 3D-Modell
Download 3D-Modell

Art Swap with Shinji Toya

Als vor einiger Zeit Shinji Toyas Laptop kaputt ging, hat er Fotos und Bildschirmaufnahmen gemacht, um sie bei der Reklamation als Beweismaterial anzuführen. Durch die stetige Verfügbarkeit unserer Handykamera haben wir uns angewöhnt, alles durch Fotos zu dokumentieren, die wir dann nur selten löschen. Shinji Toya hat also keine Dateien aus seinem früheren Arbeitsprozess gespendet, sondern Bilder, die den typischen Datenmüll aus unserem Alltag repräsentieren.

Yehwan Song nimmt die Bilder von Shinji Toyas kaputter Tastatur und das Video eines Bildschirmfehlers als Inspiration, um über die Berührungspunkte zwischen menschlichen Körpern und Maschinen nachzudenken. In Body in Digital Parasitism sucht sie nach einer alternativen Schnittstelle, die einen anderen Zugang zu Computern ermöglicht. Die glatten Interfaces unserer aktuellen Geräte, die sehr standardisiert und einförmig sind, verbinden sich immer enger mit unseren Körpern. Mit dem entworfenen Nagelaufsatz treibt Yehwan Song diese Idee auf die Spitze. Dabei lädt sie uns ein, über unsere parasitäre Beziehung mit Maschinen und unsere Grenzen nachzudenken, und provoziert uns, über eine Verschmelzung von beiden zu spekulieren.

Yehwan Song ist eine in New York lebende Webkünstlerin. Ihre Arbeit widmet sich den unkonventionellen und vielfältig unabhängigen Interneträumen und -strukturen. Dabei erforscht sie das Unbehagen marginalisierter Nutzer:innen, das sich hinter der durch übermäßigen Komfort, Geschwindigkeit und Benutzerfreundlichkeit gekennzeichneten Fassade der technologischen Utopie verbirgt.