Künstler:innen

Veneta Androva
Raphaël Bastide
Bruno Gola
Kathrin Hunze
Yehwan Song
Shinji Toya

Veneta Androva
HOTSPOT
Video

Art Swap mit Kathrin Hunze

Für den Art Swap hat Kathrin Hunze alte Audio- und Videodateien ausgesucht, in denen sie mit verschiedenen Materialien wie Papier oder Luftballons gespielt hat. Sowohl das Audio als auch das Video sind so abstrakt, dass die Objekte nicht mehr zu erkennen sind. In seiner pinken, fast fleischfarbenen Erscheinung wird das Video zur Projektionsfläche von Veneta Androvas Narrativ über das Innenleben eines Zombie-Servers.

Am Beginn ihrer Arbeit recherchierte Veneta Androva zu Rechenzentren und ihren Auswirkungen auf die Umwelt. Laut einer Studie werden bis zu 30 Prozent aller Server als „Zombie-Server“ betrieben, die im Leerlauf ausschließlich als Back-up bereitstehen. Diese Geräte tragen erheblich zum Energieverbrauch bei. In HOTSPOT nimmt uns Veneta Androva in den verstecken Mikrokosmos eines solchen Rechenzentrums mit – einen Ort, der sich oft außerhalb unseres Blickfelds befindet. Vorwiegend von männlichen Mitarbeitern betreut, ist die Arbeitskultur in den Betriebsräumen von einem ganz eigenen, geschlechterspezifischen Jargon geprägt. Die Stimme des Mitarbeiters aus dem Video bringt seine Vorstellung von einem weiblich gelesenen Server zum Ausdruck, um den man/er sich kümmern muss. Mit seiner doppeldeutigen Sprache, in der sich technische Fachbegriffe mit menschlicher Anrede vermischen, spricht er der Maschine ein Eigenleben zu, bis sie direkt nach dem Garantieablauf herzlos entsorgt werden wird.

Veneta Androva ist eine in Berlin lebende Medienkünstlerin. In ihrer Praxis kombiniert sie verschiedene Medien wie Archiv- und Dokumentationsmaterial sowie Malerei und entwickelt Animationen und computergenerierte Environments. Dabei hinterfragt sie soziale Machtstrukturen aus intersektional-feministischer Perspektive und setzt sich in spekulativen Erzählformen mit Fragen zu Technologie, Medien und Gender auseinander.